In erster Linie dient die manuelle Lymphdrainage der Entstauung von geschwollenem Gewebe. Hierbei handelt es sich zumeist um Schwellungen an Armen oder Beinen.

Schwellungen, bei denen die Manuelle Lymphdrainage zum Einsatz kommen kann, entstehen durch:

  • Operative Eingriffe, z.B.

    • nach Verletzungen des vorderen Kreuzbands (Kreuzbandplastik)
    • nach Implantation eines künstlichen Gelenks (sog. Hüft- oder Knie-TEP)
    • nach Krebsoperationen, z.B Brustkrebs
  • Spezielle lymphatische Erkrankungen, wie primäre oder sekundäre Lymphödeme

Physiotherapeuten verwenden dabei spezielle Handgriffe, bei denen die angestaute Flüssigkeit aus betroffenen Gebieten verdrängt und die Eigenaktivität des Lymphsystems angeregt wird. Durch weitere Maßnahmen wird der Abtransport der Gewebsflüssigkeit unterstützt. Die Behandlung bewirkt ein Abschwellen des Gewebes, wodurch Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit positiv beeinflusst werden.

Die Manuelle Lymphdrainage wird häufig als 2-Phasentherapie angewandt.

Die Phase I der Entstauung bedeutet häufige, bestenfalls tägliche, Lymphdrainagetherapie, Hautpflege, Kompressionstherapie mit Bandagen und Bewegung im Sinne von z.B. Radfahren und Kräftigungsübungen und ggf. Krankengymnastik.

Die Phase II bedeutet Manuelle Lymphdrainage nach Bedarf, Kompression mit einem nach Maß angefertigten Kompressionsstrumpf und Bewegung (Kranken) Gymnastik zur Entstauung analog zur Phase I. Die Manuelle Lymphdrainage ist somit ein Teil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie.